Über mich

Seit nunmehr 20 Jahren – seit Ende 1998 – bin ich als freie Kommunikations-Designerin tätig – geplant war das eigentlich nicht.

Nach meinem Magisterabschluss an der Universität zu Köln (Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie), hatte ich zwar keine konkrete Vorstellung, wie es weitergehen sollte, aber ich hätte darauf getippt, dass es eine – wie auch immer geartete – primär schreibende Betätigung auf dem Gebiet der Musikwissenschaft werden würde – sei es für ein Fachmagazin oder für den Rundfunk, sei es in irgendeiner Funktion an einem Konzert- oder Opernhaus. Außerdem hatte ich mich parallel zum Studium bei Anneliese Luetjohann in Bonn in klassischem Gesang ausbilden lassen und hatte, ermutigt von dieser überaus kritischen Sängerinnen- und Pädagoginnenpersönlichkeit,  für einen Moment meines Lebens in Erwägung gezogen, ob auch dies eine berufliche Option sein könnte  (aber nein – es zieht mich einfach nicht auf eine Bühne!).

Als sich bei EMI Classics in Köln die Gelegenheit eines freiberuflichen Einstiegs ins Produktmanagement bot, kam das wie gerufen. Die Klassikabteilung umfasste damals ein Team von ca. 14 Leuten, und man war guten Mutes, mithilfe einiger junger, frischer – aber leider oftmals absolut nicht Klassik-affiner – Marketing-Menschen endlich auch den Popmarkt erobern zu können, indem man z.B. klassische Klänge mit Poprhythmen unterlegte und nach „Crossover-Acts“ mit Bestseller-Potenzial Ausschau hielt. Woran auch immer es gelegen haben mag: Im Sommer 1998 war unsere Abteilung auf genau zwei Produktmanagerinnen geschrumpft (eine davon ich). Kurz darauf verließen die Kollegin und ich zeitgleich das Unternehmen dann auch – zunächst mit dem Plan, gemeinsam als Künstleragentinnen tätig zu werden. Ein Irrweg, der in seiner Konsequenz jedoch zu einer erneuten, viel fruchtbareren Zusammenarbeit führte: Die Kollegin ging als Produktmanagerin zu BMG Music in München – und kurz darauf beauftragte sie mich mit dem Produktmanagement für zwei CD-Veröffentlichungen. Das war der Auftakt zu meiner neuen Tätigkeit als Grafikerin: Den Auftrag für die Produktgestaltung vergab ich kurzerhand an mich selbst, schaffte mir die relevanten Grafikprogramme an, kaufte ein paar Bilder und Schriften, arbeitete mich Tag und Nacht durch Bücher wie „Photoshop in a Classroom“  – und los ging’s. Mit größerem Erfolg als erwartet: Meine Entwürfe kamen hervorragend an, und in kürzester Zeit machte ich alles, was es für das Team von BMG Classics in München an grafischen Arbeiten zu tun gab. Das war eine Menge: Neben CD-Gestaltungen standen Produktanzeigen in Printmedien, Flyer für die Akquise, Pressemappen, Poster und andere Dekoartikel an.

Kurze Zeit später meldete sich auch das in der Zwischenzeit neu formierte Klassikteam der EMI wieder bei mir, mit dem mich bis heute (inzwischen als Warner Classics-Team) eine wunderbare und höchst produktive Zusammenarbeit verbindet. Nachdem BMG Classics mit Sony fusioniert und schließlich ganz zu Sony gewandert war, begann meine inzwischen über 13-jährige Tätigkeit für das Berliner Sony-Classical-Team, aus der unzählige schöne CDs – vor allem für das Alte-Musik-Label deutsche harmonia mundi – hervorgegangen sind, und in Zusammenarbeit mit der Schweizer Abteilung von Sony Classical sind eine ganze Reihe Produkte entstanden, die sowohl gestalterisch als auch musikalisch zu meinen ganz besonderern Lieblingen gehören.

Natürlich kamen in all den Jahren auch Aufträge aus anderen Gebieten hinzu – für Kabel Deutschland war ich eine Zeit lang gestaltend und textend tätig; ich entwarf Logos, Anzeigen und Websites für Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen, von Anzeigen für Personaldienstleister über die Website einer Roadster-Manufaktur bis zur Beschilderung, Speisekarten-Gestaltung und Türdeko einer Kölner Tapas-Bar, ich realisierte die Website für ein beliebtes Kölner Café – das allermeiste schöne und inspirierende Projekte!

Mein Fokus lag dennoch immer auf Projekten aus dem Bereich klassische Musik. Nicht nur, weil mir das letztenendes am meisten am Herzen liegt – obwohl: ich würde auch sehr, sehr gerne mal ein Kochbuch gestalten 😉 –, sondern auch, weil sich durch meine über das Gestalterische hinausgehende fachliche Kompetenz und Berufserfahrung ein nicht zu unterschätzender Mehrwert für meinen Kunden ergibt. Inzwischen beschränkt sich meine Tätigkeit längst nicht mehr allein auf CD-Designs für Tonträgerfirmen: In den letzten Jahren kommen vermehrt einzelne Künstler und Konzertveranstalter mit den unterschiedlichsten Grafik-Anliegen auf mich zu.

Apropos schöne und inspirierende Projekte: 2005 kam mein Sohn zur Welt. Seither sind meine Tage noch etwas voller geworden – auf eine bisweilen mein Nervenkostüm zerreibende, hart am Rande des Wahnsinns balancierende, aber zwischendurch auch immer wieder wunderbar bereichernde und belebende Weise.

Und wenn ich neben meinen Gestaltungsaufträgen und meinen Mutterpflichten noch Zeit finde, schreibe ich Kinderbücher und blogge darüber. Und manchmal setze ich mich auch ans Klavier.